Pula / Labin

Pula / Labin

Die Südspitze von Istrien mit ihrer reichen Historie und teils ruhigeren schönen Küstenlandschaft ist mehr als nur eine Reise wert. Hier wechseln sich tiefe Täler mit teils alpinenartigen Kammlagen und Straßen ab, die aber in ihrer Gänze nie die 1000 Höhenmeter überschreiten, oder man erkundet herrliche Binnenhäfen tief in der fjordähnlichen Landschaft. Die Provinzhauptstadt reicht mit ihrer Geschichte bis in die Antike zurück, wovon viele Bauten noch heute zeugen.

Leider ist Istrien mehr als mäßig bis kaum mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar, ohne Auto ist man hier aufgeschmissen. Dafür hat man aber sehr viele gut erreichbare Zeltplätze oder Stellplätze im ganzen Küstenbereich, die man meist problemlos online buchen kann (was man unbedingt tun sollte!). Wir waren um die Ecke um Koromacno, da es hier eine ruhige Ecke direkt am Meer ist, das aber nah am Versorgerzentrum Labin liegt. Südlich von Labin kann man (wenn es die Temperaturen erlauben) herrlich wandern, und die Natur genießen. Natürlich ist Istrien auch geprägt von Karstlandschaften und kahlen Bergen mit wenig Vegetation, da hier über die Jahrhunderte für die Seefahrt und den Städtebau die einst großflächig bewaldete Landschaft gerodet wurde, und die Böden erodiert sind. Ferner ist das Land geprägt durch die vielen Kriege, was deutlich sichtbar wird an den vielen Bunkern oder Landbefestigungen die im Küstenbereich oft zu finden sind. Ein Highlight ist nach wie vor die Küstenstraße, wenn man von Rijeka aus nach Pula oder Labin fährt (und nicht die langweilige Autobahn nimmt).

Hier erst einmal wieder die Highlights:

  • Stari Grad / Labin
  • Pula
  • Hafen und Bucht von Trget

Man kann sich in Kroatien super selbst versorgen, und an ganz vielen Stellen auch unkompliziert mit Kreditkarte zahlen. Preislich sind viele Produkte auf dem deutschen Preisniveau, oder sogar günstiger.

Trget:

der kleine Ort inmitten der bucht von Zaljev Rasa ist eine Postkartenidylle. Vom Aussichtspunkt Kapelica hat man eine perfekte Sicht über die Meerenge, und den kleinen Hafen. Im Ort selbst kann man die Marina sich anschauen, etwas essen gehen, oder einfach die Landschaft genießen. Der Stopp hier lohnt sich, wenn man von Labin Richtung Pula unterwegs ist.

Stari Grad / Labin:

Stari Grad bezeichnet die Altstadt von Labin. Diese liegt majestätisch thronend über der Bucht von Rabac. Die herrlich engen Gassen mit den markanten Häusern sind von Schönheit nicht zu überbieten, und wurden fast alle maßgeblich in der fast 400- jährigen Herrschaft der Venezianer errichtet. Von der Kirche hat man einen perfekten Blick auf das ganze Umland, bis in die Bucht von Rabac. Der Besuch des Kirchenturms in der St. Justus- Kirche (Torre) kostet einen kleinen Eintritt, der sich aber lohnt. Das Auto kann man bequem auf den vielen Parkplätzen um den Stadtkern parken (zb am Friedhof ist dieser kostenlos).

In der Neustadt gibt es viele kleine Geschäfte, und natürlich Supermärkte.

Wer Labin Richtung Meer verlässt, der kommt über eine serpentinenartige Straße runter in die Badebucht von Rabac, quasi die Touristenhochburg der Region! Hier hat man alles, was man evtl nicht unbedingt will: kaum Parkplätze, Souvenirstände, viele Menschen aneinander die im Meer baden, Hotels ohne Ende, und den üblichen Partykäse. Kann man sich mal anschauen, war aber nicht unser Ding. Dafür ist das Meer her aber auch genau so schön wie überall in Kroatien, nur halt stark mit einer Promenade um die Bucht herum bebaut.

Pula:

Wo soll ich anfangen, am besten bei den Highlights:

  • Fort Giorgio
  • Kolloseum / Arena
  • Kastell von Pula
  • “Zerostrasse” – Luftschutztunnel unterhalb der Stadt
  • Römisches Theater
  • Augustus- Tempel
  • Sergierbogen
  • Hafenpromenade

Die erste Frage ist immer, wo kann man parken: im Prinzip überall, aber um die Innenstadt kostet es entsprechend Geld. Wer etwas laufen will kann unterhalb des Fort Giorgio in den Seitenstraßen parken, da ist es kostenfrei. Dieses kann man gleich auch als erste Anlaufstelle nehmen. Da es touristisch kaum oder nur wenig erwähnt wird hat man hier seine Ruhe. Es gibt einen unverschlossenen Eingang, um in die teils schon bewachsene Festungsruine mit seinem markanten Runddach hinein zu gehen. Von hier oben hat man einen wunderschönen Blick auf die Bucht und Stadt, und kann gleichzeitig in den dicken Mauern diese verlassene Festungsanlage erkunden.

Auf den Weg in die Innenstadt kommt man zwangsläufig an der Arena, dem Wahrzeichen der Stadt, vorbei. Das sehr gut erhaltene römische Kolosseum ist ein Tor in die Geschichte, und kann natürlich auch gegen Eintritt im Inneren besucht werden. Kann man machen, muß man aber nicht, da man von außen sehr gut dieses anschauen kann.

Ein nächstes Highlight ist die “Zero-Strasse”: der Luftschutzbunker hatte für mehrere tausend Einwohner der Stadt Schutz geboten, und ist mit mehreren Ein- und Ausgängen vom Zentrum aus erreichbar. Der sternförmig unter der Festung angelegte Bunker ist unbedingt einen Besuch wert. Neben den Erklärungen über seine Funktion hat man hier zusätzlich noch eine Ausstellung über die Straßenbahn welche damals in der Stadt gefahren ist, sowie teils wechselnde Ausstellungen. Noch ein Vorteil an heißen Sommertagen ist die angenehme Kühle hier unten um sich einmal zu aklimatisieren.

Wer genug Zeit mitbringt, sollte auch das Kastell direkt über den Bunkern besuchen. Etwas versteckt findet man hier auch das römische Theater, was man ohne Eintritt erkunden kann. In der historischen um das Kastell herum gebauten Innenstadt findet man viele Zeugnisse aus der römischen, griechischen, und venezianischen Zeit. Unter anderem sind noch der Augustus- Tempel, der Sergierbogen, und das Forum einen Besuch wert.

An der breiten Hafenpromenade oder in einer der zahlreichen Parks kann man schattig unter Bäumen dem regen Schiffsverkehr und Treiben in der Stadt zuschauen.

Wer Hunger bekommt der kann in einem der teils zahlreichen Imbissgeschäfte sich selbst versorgen. Pula bietet natürlich noch viel mehr was man an einem Tag nicht erkunden kunde, alleine aufgrund der jahrtausenden Jahre alten Vergangenheit. Die Stadt ist sehr gepflegt, sauber, die Innenstadt fast autofrei, aber auch im Sommer teils sehr warm, aber immer mit einer leichten Meeresbrise. Ein Ausflug hierher lohnt sich definitiv, und wer noch mehr wissen will, der schaut einfach bei Wikipedia rein.

Und wie immer hier das Fotoalbum zu der Region

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