Zadar

Zadar

Aufbruch nach Kroatien, mal ohne Auto und Zug, sondern per Flugzeug. Zadar ist mehrmals wöchentlich einfach von Deutschland aus erreichbar, und ist eine der größeren Städte die auf eine über tausendjährige Besiedelung zurückblicken können. Das fördert meine Neugier …

Leider besitzt Zadar schon seit langem keine Bahnverbindung mehr, obwohl die Gleise noch liegen. Daher kommt man hier nur per Schiff, Auto, Bus oder Flugzeug in dieses Oberzentrum. Der Flughafen wurde über Jahre hinweg als kleiner Regionalflughafen mit internationalen Flugzielen ausgebaut, und heute landen täglich um die 20-50 Flieger. Hier kann man direkt nach der Ankunft sich ein Auto mieten, oder man fährt für 35 Kuna mit dem stündlich verkehrenden Bus direkt ins Zentrum.

Wir (ich und meine 12-jährige Tochter) sind am Busbahnhof ausgestiegen, und hatten im oberen Stadtteil Bili Brig eine sehr günstige Ferienwohnung gefunden, zu welcher wir gelaufen sind. Warum laufen? Leider funktioniert die Smartphone-App der städtischen Buslinien Liburnija nicht. Man kann zwar an den TISKA- Kiosken Streifenfahrscheine kaufen, aber es gibt weder noch ein Tagesticket oder andere Kombitickets. Da war mir das Laufen dann lieber, aber auch hier werde ich die Gesellschaft anschreiben, da es noch arge Verbesserungsideen für den trostlosen Busbahnhof gibt.

Mein erster Eindruck der Stadt war, das hier extrem viele Autos an den breiten Magistralen unterwegs sind. Da es aber viele ruhige Nebenstraßen gibt, sind wir diese dann immer von der Wohnung in die Stadt oder das Zentrum gelaufen.

Man kann sich hier prima selber versorgen, da es an fast jeder Ecke kleine Einkaufsläden gibt, oder auch große Shoppingmalls. Ich empfehle euch den Konzum– Markt, dieser ist von ALLEN Anbietern der günstigte. Selbst die LIDL- Märkte sind einfach zu teuer.

Wer Tagesausflüge plant, der kann mit der Liburnija, aber auch Flixbus viele Städte anfahren. Die Tickets erhält man auf den Webseiten der Anbieter, ABER auch direkt an den Verkaufsschaltern der Unternehmen am zentralen Busbahnhof. Man kann auch mit den Fähren der Jadrolinija bzw anderen Unternehmen Städte wie Pula und Dubrovnik erreichen.

Nun kommen wir aber zu dem doch sehr quirligen Oberzentrum der Region. Wer die historische Kernstadt von Bili Brig aus zu Fuß ansteuert, der wird vor allem das riesige Sportareal bemerken, mit der markanten Sporthalle die aussieht wie ein riesiges UFO. Hier ist vor allem in den Abendstunden mächtig Betrieb, da es dann kühler wird und etliche Turn- und Sportvereine hier bis spätnachts trainieren.

Das historische Zentrum beeindruckt durch die teils noch sehr gut erhaltene Stadtmauer mit einigen Wehrtürmen, und mehreren Steintoren ins autofreie Zentrum. Die Straßen sind hier umsäumt von der mediterianen Architektur aus vielen Steinhäusern, engen schattigen Gassen, und viel Flair. Die Kernstadt liegt auf einer Halbinsel, welche mit der Stadtmauer abgegrenzt wird. Das Westende ist zugleich eine einzige lange Hafenkante, wo früher zahlreiche Schiffe angelegt haben. Heute ist nur noch das Nordufer als Fährterminal zu den vorgelagerten Inseln aktiv.

An der in den letzten Jahren aufgewerteten Hafenkante wurde eine große Promenade neu angelegt, und es wurde die “Meeresorgel” installiert. Hier sind am Kai 35 Röhren eingelassen, die unterhalb ins Meer reichen, und das einströmende Wasser kontinuierlich die Luft so verdrängt, das jede Welle immer rund um die Uhr verschiedene Töne erzeugt. Da die Röhren unterschiedlich lang sind, erzeugen diese auch unterschiedliche Töne, was in immer neue Melodien kreiert. Direkt neben den Röhren gibt es Stufen, die direkt ins Meer ragen, von wo aus man sich sitzend den Sonnenuntergang über der Insel Ugljan eindrucksvoll beobachten kann.

Den ältesten Teil der Stadt bildet das Forum aus der römischen Besiedelung, mit der heute sehr imposanten Kathedrale. Es sind hier neben den teils historischen Straßenplatten noch viele Ruinenreste mit den markanten Säulen vorhanden. Wer mehr über die Historie der Stadt wissen möchten, kann dieses auch gerne im historischen Museum tun. Ein zweiter sehr historischer Platz ist der Narodni trg, den man zb über das Neue Tor erreicht. Hier ist die St. Laurentius- Kirche sehr zu empfehlen. Gegenüber ist der Stadtpalast aus dem 12. Jahrhundert, der heute ein Museum beherbergt.

Weiter südlich durch die Kernstadt wandelnd, erreicht man am untersten Stadtende den Platz der 5 Brunnen (trg pet bunara), mit der sehr imposanten Terraferma- Pforte. Der Platz, der Name sagt es bereits, besitzt 5 Brunnen, welche der Versorgung der Bevölkerung gedient haben. Hier ist auch einer der imposanten Türme (Kapetenova Kula). Wer jetzt Ruhe und schattige Plätze sucht, kann direkt in hier angegliederten Park der Königin Jelena Madijevka laufen. Die vorhandenen Wege winden sich wie in einem Schneckenhaus auf einen kleinen Hügel, von dem man einen besonders schönen Blick auf die Stadt, aber auch die Bucht hat.

Weiter geht es über die ausgebaute Stadtmauer, über die ein Promenadenweg führt.

Wer nun Ruhe und Erholung sucht, der kann mit der in einem dichten Takt verkehrenden Fähre auf die Insel Ugljan fahren (Hafen von Preko). Auf der vorgelagerten sehr langen Insel kann man die kleinen Städtchen Preko und Kali besuchen, und einen kurzen Fußmarsch hoch zur Ruine des Fort St. Michel unternehmen. Hier hat man vor allem in den Abendstunden einen fantastischen Blick auf die Bucht, die Stadt, und die Adria.

Es lohnt sich aber auch, einmal ostwärts aus der Stadt in das Hinterland zu wandern. Von Bili Brig aus kann man hier mehrere Wege Richtung Brisevo laufen. Die Wege führen durch einen neu angepflanzten Wald, oder vorbei an Feldern und Wiesen mit den typischen Olivenbäumchen. Wer die ganze Strecke schafft, der ist in der Bucht von Starigrad oder Ljubac, wo man herrlich baden gehen kann.

Apropos baden, jaa, natürlich kann und sollte man das hier machen, man ist ja nicht umsonst auch hier in Kroatien um im Meer sich zu erfrischen oder mal die Seele in der Sonnen baumeln zu lassen. Da es aber im eigentlichen Sinne nirgendwo Sandstrände gibt, sondern die Badestellen geprägt sind von Kies und Steinen, sollte man hier unbedingt Badeschuhe mitnehmen (und auch anbehalten aufgrund von Seeigeln im Wasser). Im öffentlichen und freien Strand von Kolovar kann man diese zb sehr gut tun. Hier ist im Bereich zwischen dem Eiscafe Fontana und dem kleinen Tempel sogar ganz feiner Kies, und die beste Stellte zum reingehen.

Wer natürlich noch die typischen Touristenausflüge machen möchte, der kann am Hafen und im Zentrum überall Tagestouren buchen, die einen nach Kornat ins das Naturschutzreservat bringen.

Habe ich was vergessen? Falls ja, dann schreibe ich dieses noch auf.

Fazit: Zadar ist für 3-4 Tage locker zu empfehlen, auch mal OHNE Auto. Sicherlich hat es uns hier und da gefehlt, da man sonst noch andere Stellen hätte besuchen können, aber da wir schon im Hinterland bei Obravac und der Zmarnja gewesen sind, war es eher ein erholsamer Aufenthalt, wo man zu Fuß trotzdem sehr viel erlebt hat.

Alles andere gibt es wieder in meinen Fotoalben hier unten, wenn ihr Fragen habt dann schreibt einfach.

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