der berüchtigt leckere Käse, Kühe so weit das Auge reicht, klare Bergseen, hohe Gipfel, Eisenbahnidylle, aber auch Großstadtfeeling. In der Appenzeller Region findet man neben den typischen Postkartenmotiven super Wanderstrecken, viel Ruhe, und kann vom Hohen Kasten sogar bis zum Bodensee oder nach Liechtenstein blicken.
Die Schweiz ist bei weitem kein günstiges Land, selbst ein kleines Zimmer kostet hier im Regelfall schon das doppelte wie in Deutschland. Mit etwas Geschick (und mit viel importierten Lebensmitteln) kann man trotzdem den einen oder anderen Franken sparen. Fragt daher in euer Unterkunft nach den OSKAR- Touristenkarten, mit diesen kann man für maximal 30 Franken am Tag alle Verkehrsmittel in der Ostschweiz, sowie zahlreiche Seilbahnen oder Museen ohne Mehrkosten nutzen! Die Oskar- Karte können nur Unterkünfte ausstellen und ist nicht frei käuflich!
Jetzt aber erst mal kurz meine Highlights:
- Wanderung zum Seealpsee
- Hoher Kasten und Säntis mit Seilbahn
- Berggasthaus Äscher
- Stadt Appenzell
- Fahrt mit der S-Bahn im Appenzeller Land
- Stiftskirche St. Gallen
- Ebenalp mit Seilbahn
- Stiftsbibliothek St. Gallen
Da ich hier zum allersten mal in der Schweiz war, und ich nur 4 Tage Zeit hatte, haben wir uns auf 2-3 Gebiete zum erkunden geeinigt (was auch wetterabhängig war). Das wäre zum einen der Säntis mit dem Tal bis Wasserau (Endstation S-Bahn), die Stadt Appenzell, und die Stadt St. Gallen. Wir hatten zwar auch einmal einen Regentag, wo wir bis nach Wattwil in die dortige Modellbahnausstellung gefahren sind, aber das war nur eine Überbrückungslösung die trotzdem super zum erkunden der ganzen Region mit der OSKAR- Karte war.
Wasserau rund um den Säntis:
Dieses Tal haben wir gleicht viermal bereist. Mit der im Viertelstundentakt verkehrenden S-Bahn von St. Gallen kommt man an der Endstation Wasserau an, von welcher man direkt vor dem Taleingang zum Säntis, der Ebenalp, dem Seealpsee und dem Hohen Kasten steht. Wer mit der Seilbahn auf den Hohen Kasten will, der muß den Zug zwei Station vorher in Weissbad verlassen, und kann mit dem Anschlußbus bis Brülisau weiterfahren.
Die erste Tagestour ging direkt von der Bahnstation den doch stetig teils um 20-30 % ansteigenden ausgebauten Weg in Richtung Seealpsee. Man überwindet hier locker um die 300 Höhenmeter. Kurz vorm See hat man hier auch die ersten frei umherlaufenden Milchkühe, die im ganzen oberen Tal um den See ohne Zaun weiden, und auch hier in den kleinen Holzhütten gemolken werden. Aber keine Angst, die Tiere sind mehr als zahm, man sollte es aber trotzdem nicht drauf anlegen sie zu reizen. Die Bauern käsen teilweise hier auch die Milch gleich zu dem typischen Appenzeller Käse, der bis zur Geruchshärtestufe 4 reifen kann (ein Genußerlebnis!), oder verkaufen typische Milchprodukte gleich am oberen Ufer des Sees in einer kleinen Hütte. Der Seealpsee erfüllt jedes Klischee: glasklar, sauber und kaaaaaaalt. Es gibt hier neben einem guten Wirtshaus (Kartenzahlung möglich) noch einen Ruderbootverleih, sowie mehre Grillplätze (auf Anfrage). Nach dem Aufstieg kann man hier im vorderen Bereich des Gewässers prima am Ufer liegen, die Berggipfel betrachten, das schnelle Wolkenspiel beobachten, die Ruhe genießen, oder sich auf einem breiten Stein in Ufernähe im See das Leben gut gehen lassen. Für den Rückweg empfehle ich den Kleinhütten- Meglisalpweg Richtung Wasserau, oder man läuft weiter hoch Richtung Säntis bzw Äscher / Ebenalp.
Eine weitere Halbtagestour ging dann von Wasserau zuerst mit der Seilbahn zur Ebenalp. Von hier hat man einen grandiosen Blick Richtung Bodensee, Hohem Kasten, Appenzell und das ganze Tal. Das Highlight auf dieser Tour erwartet euch, wenn ihr direkt Richtung Berggasthaus Äscher hinabsteigt: Ein mitten unter die Felswand errichtetes Gasthaus mitsamt einer kleinen Kapelle “Wildkirchli”, und einem kleinen Tunnelweg durch die Karsthöhlen! Eine kleine Hütte verweist auf die schon seit mindestens 400-500 Jahren bestehende Besiedelung und Nutzung dieser Gegend, aber auch auf das Vorhandensein von Bären in dieser Höhle . Der Abstieg kann entspannt direkt auf einem Wanderweg an der Felswand Richtung Schwende über den Brommen-Äscher gen Nordosten angetreten werden.
Bei gutem Wetter sollte man die Tour Richtung Hoher Kasten unternehmen. Die schon sehr steil auf nur 2 Pylonen freihängende Seilbahn ist ein Erlebnis für sich, und übewindet in unter 10 Minuten eine Höhendifferenz von 900 Meter. Auf der Bergstation auf ca 1650 Höhenmeter angekommen, durchläuft man einen Triaspfad durch Jahrmillionen der Geschichte, die in der Station multimedial dargestellt wird. Viele Schautafeln zeigen auch die verschiedensten Gesteinsarten aus welchem die Berge aufgefaltet wurden. Der Blick von hier oben ist unbeschreiblich: man kann auf der einen Seite zum Säntis, und auf den anderen Seiten ins Rheintal sowie bis zum Bodensee schauen. Ein Drehrestaurant unterhalb des Funkturms kann für hungrige Mäuler auch gerne in Anspruch genommen werden. Das faszinierenste an dem Berggrat sind die vom Tal schnell aufsteigenden Wolken, die sich über den Grat kämpfen, um auf der anderen Seite wieder gen Tal zu fallen. Und das in einer teils atemberaubenden Geschwindigkeit! Das müsst ihr euch selbst anschauen (oder in meinem Fotoalbum mit einem Video unterhalb des Beitrages). Für Wagemutige oder Menschen mit Zeit (bzw bei passendem Wetter) gibt es zwei Abstiege hinunter ins Tal, ich empfehle denn Weg auf dem Kastensattel Richtung Sämtisersee, dieser ist gut zu laufen.
Appenzell:
“Käääääääse”, wunderschöne Fachwerkhäuser, ein kleines Schloß, und zwei Klöster. Das hiesige Oberzentrum ist zwar nicht groß, begeistert aber trotzdem mit seinem Charme der typischen Schweizer Bergfachwerkhäuser samt Postkartenmotiven. Der kleine Verkehrsknotenpunkt der Bahn ist gut ausgebaut. Im Stadtzentrum gibt es neben der kleinen Einkaufsstraße viele Lokalitäten, wo man typisch regional speisen kann. Mich hat es aber in den Käseladen Manser verschlagen, da dieser neben der super Bedienung und jederzeit kleinen Kostproben, gerade in diesem Segment sehr humane faire günstige Preise hat. Man kann sich sogar ALLES vakuumieren lassen, das nenne ich mal Service! Ansonsten hat man im Ort noch eine Brauerei, und einige kleinere Supermärkte.
St. Gallen:
das große geschäftige Oberzentrum hat nicht nur einen riesigen imposanten Bahnhof mitsamt riesigen Postgebäude, es ist architektonisch eine gelungene Stadt als Alt- und Neubauten. Das Zentrum bilden die Stiftskirche, das Kloster und der Gallusplatz. Südlich der Kirche befindet sich eine kleine Standseilbahn, die einen auf den Mühlegg fährt. Ein Muß sollte die Stiftsbibliothek sein. Ansonsten ist St. Gallen ein Verkehrsknotenpunkt, und ein Ort der funktional alle Einrichtungen bietet. Man kann gut durch die Altstadt flanieren, aber auch gut shoppen.
So, das waren erst mal meine ersten eindrücke aus der Ostschweiz, wie immer alles in Bild und Ton im Fotoalbum hier unten drunter festgehalten.
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