“Veni, vidi, et veni”, ich kam, sah, und bin wiedergekommen. Erbaut auf dem römischen Tridentum aus dem 1. Jahrhundert, hat diese Stadt bis in die Neuzeit eine wechselvolle Geschichte. Im Gegensatz zu Bozen ist Trento die erste Stadt im Norden, wo man das italienische Flair vollkommen erfahren und spüren kann. Mittlerweile haben mich meine Wege zweimal hierhin verschlagen, und werden es wieder tun.
Wer hier mit dem Zug am eher funktional anmutenden Bahnhof ankommt, den empfängt am Bahnhof zuerst die 18 Meter hohe Gedenksäule an Dante im gleichnamigen Park. Um die Geschichte der Stadt kennen zu lernen, empfehle ich zuerst einen Besuch im unterirdischen Tridentum auf der Piazza Cesare Battisti. Man fühlt sich hier wie in Pompeji, da man unterhalb der Stadt in einem ausgegrabenen Stadtviertel von Trient die Geschichte aus der römischen Vorzeit bis zum heutigen Tage erklärt bekommt, und auf einer fast 2000- jährigen originalen Straße laufen oder durch Grundmauern einer römischen Behausung wandeln kann.
Jetzt zu meinem Best-Of der Stadt:
- SaS – unterirdisches Tridentum (Piazza Cesare Battisti)
- Castello Buonconsiglio
- Dante- Denkmal
- Palazzo Pretorio und der Stadtturm
- Dom
- Neptunbrunnen
- Monte Doss Trent mit Battisti- Mausoleum, Militärmuseum und Kriegsdenkmälern
- Seilbahn über die Etsch
- Gallerie Piedicastello – Museu storico
- Wehrturm Torre Vanga
- Altstadt
- Stadtmauerreste
- Festung Beseno 10 km südlich der Stadt
Wer sich mit der Geschichte der Stadt im SaS beschäftigt hat, kann dann gut informiert durch die Stadt wandeln. Der Dom ist mehr als beeindruckend, und der Blick vom Stadtturm grandios. Auf dem Hauptplatz Piazzo del Duomo plätschert der große Neptunbrunnen, welcher eines der beliebtesten Fotomotive der Stadt ist. Die kleinen teils engen Gassen, aber auch größeren Fußgängerzonen mit ihren vielen kleinen Geschäften in der autofreien Innenstadt sind sehr beeindruckend. Im Wehrturm Torre Vanga ist eine kostenfreie Ausstellung.
Das historische Zentrum ist nicht gerade sehr groß, aber es gibt viele schöne Paläste und Häuserfassaden. Der prächtige Sitz der Fürstbischöfe Castello Buonconsiglio auf der Ostseite des Zentrums ist immer einen Besuch wert, ich hatte es nur zeitlich nicht mehr geschafft. Die Neugier hat mich auf den westlich gelegenen Monte Dos Trent gelockt, den man fußläufig über die Ponte di San Lorenzo, vorbei an der freistehenden kleinen Kirche Chiesa di Sant’Apollinare erreicht. Der Fußweg führt einen auf den Berghügel, wo man ds Mausoleum von Cesare Battisti, viele Kriegsdenkmäler und Kriegsgeräte, sowie ein Museum über die Weltkriege im Alpenraum findet. Da die Stadt jahrhundertelang immer wieder erobert wurde, ist daher die Geschichte entsprechend ausgeprägt.
Der grüne naturnahe Weg führt an ausgeschlagenen Tunnelsystemen wieder an den Fuß des Hügels, wo ein sehr interessantes historisches Museum in dem alten Autotunnel auch einen Besuch wert ist. Hier wird Geschichte gepaart mit moderner Kunst präsentiert.
Wagemutige können auch mit der Seilbahn direkt an der Ponte di San Lorenzo auf den Monte Sardagna in den gleichnamigen Ort fahren. Ich habe diese Fahrt zwar noch nicht gemacht, da der Ort aber sehr ruhig ist und der Rückweg über ausgehöhlerte Wege, eine kleine Kapelle Sant’Antonio di Padova hinunter ins Tal naturnah oder auf kleinen Straßen verläuft, kann man hier auch gerne einmal abschalten, so wie es viele Einwohner gerne tun.
Wer von Trento weiterfährt, der sollte unbedingt noch die wunderschöne Burg- Festung Castel Beseno 10 km südlich der Stadt besuchen: auf einem Bergkegel thronend hat man hier in einer Anlage, welche im 12. Jahrhundert erbaut wurde, das ganze Etschtal im Blick, wunderschöne Aussichten, massive imposante Festungsmauern, eine Plattform für Hochzeiten, und wunderschöne Burggärten.
Hab ich euer Interesse geweckt? Wer noch Impressionen benötigt, die gibts wie immer hier im Album.
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