“Viva La Revolución!” … unser Kuba-Trip ist zwar schon über 10 Jahre her, aber in den Jahren wird sich nicht viel geändert haben. Daher meine Eindrücke von damals, die aber an vielen Stellen heute noch aktuell sind. Kuba ist eines von meinen Traumländern, das unbedingt noch einmal eine Reise wert ist!
Mein Tipp vorneweg: bucht NICHT in Varadero, das ist eine Touristenhochburg, die zusätzlich noch einmal mit einer Sicherheitspassage vom eigentlichen Leben abgetrennt ist. Mit ein wenig suchen oder guten Reisebüros findet man um Havanna oder im Westteil der Insel gute schöne Hotels. Individual reisen wird schwierig da es wenige Unterkünfte gibt, bzw die Einreiseformalitäten schwieriger sind. Wir waren damals im “Memories Jibacoa“, ungefähr auf der Hälfte Havanna – Matanzas. Hier gab es sogar eine Mietwagenstation was sehr hilfreich war.
Kuba ist ein Land, was durch die Wirtschaftsblockaden in einem Mangel lebt. Die Mentalität der Kubaner tut der Not aber keine Abbruch, die allermeisten sind lebensfrohe freundliche offenherzige Menschen, die auch mit dem Wenigen leben und das Beste draus machen.
Als Tourist, bzw ich bezeichne mich gerne immer lieber als Gast des Landes, ist man immer willkommen. Man sollte aber genau so offenherzig den Menschen entgegen kommen, was mir immer das wichtigste ist. In Kuba benötigt man viel Zeit, und diese sollte man sich auch nehmen. Man kommt natürlich auch in dieses Land, da hier die besagten und bekannten Oldtimer überall noch im Straßenbild unterwegs sind, die gepflegt und gehegt werden. Auch viele Fahrzeuge aus der ehemaligen DDR sind hier überall noch sichtbar, was einem quasi in eine aktive Reise in die Vergangenheit versetzt.
Um die Reise richtig zu genießen, darf man gerne einmal 2-3 Tage im Hotel bleiben, die landestypischen Speisen aufkosten, und vor allem unbedingt die Cocktails wie den Mojito oder eine frisch zubereitete Piña Colada genießen. Natürlich sollte nebenbei baden im Meer nicht fehlen. In Kuba gehört im übrigen der ganze Strand (mindestens 50 Meter ab der Wassergrenze ) der Allgemeinheit, daher darf kein Hotel diesen nur für seine Gäste sperren. Eine Regelung, die ich voll unterstütze welche eigentlich weltweit gelten sollte!
Bitte lest euch auch hier im >>> LINK kurz durch was man in Kuba unterlassen sollte !
Meine Highlights:
- Havanna
- Pinar del Rio
- Matanzas
- Wasserfall “Cascada de Soroa”
- Botanischer Garten Soroa
- Saturn- Grotte “Cueva de Saturno”
- Bellamar- Grotte “Cueva de Bellamar”
- Fábrica de Ron Legendario
- Mojito und Pina Colada
Kommen wir jetzt mal zu meinen persönlichen Highlights, die neben den Traumstränden, dem subtropischen Klima und der herzlichen Mentalität der Einwohner nicht außen vor gelassen werden sollten: wer sich 2-3 Tage am Strand und im Hotel aklimatisiert hat, sollte unbedingt schauen das er einen Mietwagen VOR ORT leihen kann. Hier gibt es meist lokale Agenturen die Autos anbieten. Warum ein Auto? Ganz einfach: es gibt weder ein richtiges Bussystem, und Züge fahren meist kaum oder wenn dann nur unregelmäßig bis garnicht. Bustouren kann man auch machen, aber diese sind teils arg überteuert, und die Einnahmen kommen zum großen Teil NICHT bei den Einheimischen an, sondern werden von den ausländischen Reiseveranstaltern als Profit einbehalten. Die Einheimischen nehmen meist andere mit, als Gast des Landes sollte man dieses aber eher nicht tun, da spätestens bei Unfällen man nicht unbedingt in einem Polizeirevier landen möchte. Auch die Fahrt bei Dunkelheit sollte man vermeiden, da hier viele Straßen teils arge Schlaglöcher haben oder schlecht bis nicht beleuchtet sind. Ausschilderungen oder Wegweiser sind Mangelware, verlasst euch auf eine gute Offline- Navigationsapp (zb mapy.cz), dann kommt ihr gut durch.
Havanna:
die Hauptstadt der Karibikinsel wurde dank vieler Welterbe- Hilfsgelder im Zentrum annähernd komplett saniert. Es gibt aber auch nach wie vor Häuser, die eine Sanierung dringend nötig haben. Das Highlight ist das Kapitol, das baugleich zu seinem Schwesterobjekt in Washington errichtet wurde. Der Malecon ist eher, naja uninteressant. Hier trifft sich aber gerade abends die halbe Stadt um am Felsenstrand den Abend ausklingen zu lassen. Gegenüber der Hafeneinfahrt steht die Festung Fortaleza de San Carlos de la Cabaña und die Christusstatue, welche einen Besuch wert sind. Am Hafen gibt es noch zahlreiche Kastelle wie das Castillo de la Real Fuerza oder Castillo de Atarés welches man auch besichtigen kann. Aufgrund der Mangelwirtschaft gibt es hier natürlich keine Prachteinkaufsstraßen, sondern man hat überall kleine Läden in den engen schattenspendenden Gassen wo man ggf auch schöne regionale Dinge erwerben kann. Dafür kann man die Reste der alten Stadtmauer besichtigen, sich wie Hemingway in zahlreichen Bars bei Cocktails und Rum den kubanischen “way of life” genießen, und vor allem die schönen schattenspendenden Innenhöfe betrachten. Ein kleiner Abstecher sollte die Rumbrennerei Legendario wert sein: hier kann man eine kleine private Führung machen, und am Ende den weltbesten braunen Rum (meine Meinung) trinken und natürlich mitnehmen (PS: den gibts auch hier zu kaufen das spart einem den Transport).
Matanzas:
Matanzas ist eine größere Stadt 70 km östlich von Havanna. Hier spielt sich das Leben in den charakteristisch in Blöcken angelegten Straßen ab. Natürlich sollte hier eine Festung Castillo de San Severino auch nicht fehlen. An dem breiten Meerarm im Südosten der Stadt kann man gut baden gehen. Matanzas war und ist der Hauptumschlagplatz für Zuckerrohr, der von hier in alle Welt verschifft wird. Wer weiter in der Gegend fährt, wird mächtige Brückenbauwerke über den Rio Canimar oder auf der Schnellstraße von Havanna die Puente de Bacunayagua passieren.
Im Südosten der Stadt findet man die “Bellamar-Höhlen” bzw Grotte, diese ist fantastisch und die älteste Entdeckte Grotte der Insel. Ein paar Kilometer weiter hat man die Saturn- Grotte wo man hier im glasklaren teils etwas doch kühlem Wasser sehr gut baden kann.
Pinar del Rio / Westinsel:
Eigentlich sollte es mit dem Auto noch damals bis Pinar del Rio (Tabakanbau + Verarbeitung / Kegelberge) weitergehen, aber da wir uns in Havanna so verfahren hatten, waren 2 Stunden vergeudet um die längere Strecke noch im hellen zu absolvieren. Wir sind daher 50 km vor dem Ziel zu den Wasserfällen und dem Orchideengarten Soroa abgebogen, und dieses uns nicht besser hätte passieren können. Der über 30 Meter hohe Wasserfall im Dschungel ist ein Traum. Hier gibt es kaum bis wenig Touristen, und den Ort kennen fast nur Einheimische. Nach dem entspannten Bad unter und durch den Wasserfall kann man gut erfrischt den wunderschönen und günstigen Orchideengarten direkt nebenan besuchen. Dieser ist inmitten der schattigen Regenwälder auf einem Hügel angelegt, und mit seinen kleine Brücken und Artenvielfalt bleibt dieser lange in Erinnerung.
Mir fällt noch ganz viel mehr zu diesem Land ein, aber das würde hier den Rahmen sprengen. Wer noch fragen hat, einfach bei mir melden.
Um Appetit auf dieses Traumziel zu machen, gibt’s wie immer hier unter dem Text mein Fotoalbum
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