Island

Island

Land der Götter, Vulkane, und der einmaligen Landschaften! Island ist so vielseitig, wer einmal da war, der kommt definitiv öfters wieder. [UPDATE 2024]

Wir waren nun seit 2023 schon das dritte Mal auf dieser Insel, die mitten auf einem Vulkansystem geboren wurde. Daher ist der mittelatlantische Rücken auch der geologische Teil, der Island weltweit so einmalig macht. Hier driften die Eurasische und die Nordamerikanische Platte auseinander. In Jahrmillionen hat sich auf dem Spaltenbruch eine atemberaubende Landschaft gebildet, die fast alles bietet: endlose Gletschergebiete, karge Mondlandschaften, grüne moosbewachsene Küstenstreifen, tiefe Fjorde, gigantische Wasserfälle, über 30 aktive oder ruhende Vulkane, heiße Quellen, und aktive Geysire.

Dabei leben auf der Insel nur 400.00 Einwohner, diese wird aber jährlich von über 2,5 Millionen Besuchern frequentiert. Diesen Ansturm merkt man aber eher gering, da von den vielen Gästen ganz unterschiedliche Touren unternommen werden. Wer Englisch kann, der ist hier sehr gut aufgehoben, da fast JEDER auf der Insel diese Sprache versteht.

Man erreicht das Land auch mit der Fähre, diese fährt mehrmals die Woche von Dänemark hierher. Das lohnt sich vor allem für diejenigen, die einen eigenen Camper haben, und sich die teure Anmietung sparen wollen. Vom Flughafen Keflavik, der ca 45 Autominuten von der Hauptstadt entfernt ist, kommt man mit dem Linienbus der Straeto (ca 12 Euro, Tickets per Karte oder Bar im Bus), oder mit dem Flybus der RE.IS (ca 25 Euro, Tickets vorher online buchen) nach Reykjavik.

Ein Großteil bereist meist den südlichen oder östlichen Teil Islands, oder fährt innerhalb von 3 Wochen die komplette Ringstraße um die gesamte Insel herum. Jetzt kommen aber erst einmal wie gewohnt meine Highlights (diese können auch direkt HIER im Link auf einer Google- Liste angezeigt werden). Wenn ich nichts weiter dazu geschrieben habe, sind diese kostenfrei besuchbar.

Meine Highlights:

  • Wasserfälle:
    • Seljalandsfoss (kann man dahinter laufen) und Gljuafrabui (in einer Höhle!)
    • Gulfoss
    • Skogafoss
    • Dettifoss
    • Kirkjufellsfoss
    • Kvernufoss (kann man dahinter laufen)
    • Hjálparfoss
    • Haifoss
    • Hengifoss
  • Schlackekrater Kerid (ca 5 Euro Eintritt)
  • Geysir Strokkur
  • heiße Quellen:
    • Hveradalir Geothermal Area
    • Gunnuhver
    • Reykjadalur
    • Krýsuvík
  • Reykjadalur- Badestelle
  • Lavatunnel Raufarhólshellir (ca 50 Euro Eintritt für eine Stunde Führung)
  • Kirkjufell Mountain
  • Nationalpark Thingvellir mit Besucherzentrum und interaktiver Ausstellung zur Tektonik / Vulkanismus
  • schwarzer Strand:
    • Lobster by the Ocean bei Eyrarbakki
    • Black Beach bei Vik
  • Vulkane:
    • Fagradalsfjall / Stóri hrútur mit Littli hutur (gerade aktuell im Juli 2023 am Ausbruch, besuchbar) und begehbarem Lavafeld
    • Katla
    • Hekla
    • Eyjafjallajökull
    • Snæfellsjökull
    • seit Mitte 2023 die Spalteneruptionen bei Grindavik
  • Höfuðstöðin (interessante bunte Kunstinstallation)
  • Gegend um Vik
  • Nauthólsvík (warmes Atlantikbad in der Hauptstadt, ca 8 Euro Eintritt)
  • Schwimmbad Selfoss
  • Hjörleifshöfði Cave
  • Hvannagjá- Riftbruch
  • Sonnenfahrt Reykjavik
  • Arctic Henge –> Stonehenge von Island
  • Fjaðrárgljúfur- Tal
  • Vestmannaeyjabær- Inseln
  • Þórsmörk- Wandergebiet
  • Puffin- Fahrt in Reykjavik (Papageientaucher), ca 50 Euro je Person
  • Husavik
  • Bucht von Akureyri
  • Gletscher am Fjallsarlon
  • Skaftafell- Gletscher
  • Aurora Reykjavík – The Northern Lights Center (ca 20 Euro)

NICHT sehenswert / besuchenswert:

  • Gletscher Solheimar –> trauriger Anblick durch Gletscherschmelze, wird zudem noch mit Scharen von Möchtegern- Gletscherbesteigern endgültig kaputt gemacht
  • Supermarktkette NETTO –> zu teuer, Kronan und Bonus sind die günstigsten
  • Vinbudin –> einziger lizenzierter Weinhandel, extrem teuer, verzichtet einfach mal drauf
  • Pufa- Hügel im Hafen von Reykjavik
  • Caves of Hella –> Geldverschwendung, diese sind ihren Namen nicht wert
  • Blaue Lagune –> sehr teuer, und mit Besucherscharen übervölkert 
  • Arctic Henge ( Haufarhöfn)

Wer das erste mal auf die riesige Insel kommt, der sollte seinen Reisezeitraum ab Mitte Mai bis maximal Mitte Oktober wählen, hier sind die Temperaturen einigermaßen erträglich, und der Großteil der Schneefälle mit den entsprechend gesperrten Straßen ist vorbei (vor allem die östliche Ringstraße 1). Trotzdem gilt als erstes, fürs Reisegepäck auch im Sommer (maximal 20 Grad) IMMER eine Regenjacke UND Mütze mitnehmen, die Winde können sehr stark sein, und ein Wetterwechsel ist schnell geschehen.

Unterwegs mit dem Auto:

Wir waren Mitte Mai 2023 das erste mal dort, und hatten uns ein Auto gemietet. Mit diesem darf man generell nur auf Zeltplätzen (überall ausreichend vorhanden, ca 15 Euro je Person und Nacht) übernachten. Wer wissen will, wo er gut übernachten kann, schreibt mich einfach an. Hier hat man auch den Vorteil, dass es meistens eine Toilette, Küche oder Dusche gibt.

Wer sich in Island einen Mietwagen gönnt, der kann natürlich ohne Zeitstreß noch intensiver die Insel erkunden. Wichtig bei der Anmietung: nehmt immer das größte Versicherungspaket, da sonst euch jeder Kratzer oder Problem am Auto berechnet wird! Wer das größte Versicherungspaket nimmt, dessen Auto wird meist nie gecheckt. Der Liter Benzin kostet so um die 2 Euro, tankt immer spätestens wenn der Tank halbleer ist, das Tankstellennetz ist im Süden gut ausgebaut. Ich hatte bisher immer bei BLUE CAR RENTAL gebucht, die haben echt gute Autos, kostenfreie Stornierung, und sind direkt am Flughafen (24/7-Service).

Noch ganz wichtig: ihr dürft mit einem Standardauto KEINE Straßen befahren die mit einem “F” beginnen! Hier sind NUR geländegängige Fahrzeuge mit Allrad (4×4) erlaubt! Ferner muß IMMER tagsüber das Licht eingeschaltet sein.

Unterwegs mit dem Bus:

Auf der Insel kann man viele Sehenswürdigkeiten auch ohne Mietwagen für das erste mal erkunden. Hierzu bietet die RE.IS viele täglich verkehrende meist ganztägige Bustouren an, die auch vom Preis her sehr günstig sind. So kann man zb den “Golden Circle”, dh. den Geysir, den Gulfoss- Wasserfall, den Nationalpark Pingvellir usw an nur einem Tag für ca 79 Euro je Person erkunden. Gerade für den ersten Besuch, und wenn man nicht auf eigene Faust sich alles raussucht, ist dieses eine perfekte Art die Insel kennen zu lernen. Wir hatte das jetzt im Juli an über 5 Tagen so getan, und preislich war es genau so teuer wie ein Mietwagen. Die Busse fahren immer vom Busbahnhof BSI, und es gibt eine Pickupfunktion von der Unterkunft, und rückwärts auch wieder zurück. Die Busse haben immer einen Guide, der mindestens Englisch kann, an einigen Tagen fahren auch deutschsprechende Ortskundige mit. Wir hatten immer mit diesen sehr gute Erfahrungen gemacht, und diese haben sehr gut (und meist in ruhiger Art) die Tag mit vielen Infos sehr gut begleitet.

Wir haben auch eine Tour auf eigene Faust mit dem Lininbusbetreiber Straeto unternommen. Dieser fährt mit der Linie 51 und 52 mehrmals täglich den Ort Hveragerði an, von welchem man ca 6,5 km (ca 2 Stunden) zu den frei zugänglichen heißen Badestellen Reykjadalur kommt.

Im Kernbereich der Hauptstadt muß man sich seine Tickets zuvor über die KlappId- App holen, da keiner der Busfahrer hier kassiert (oder kassieren will). Die Fahrten sind mit je 3,50 Euro je Ticket (Stand 2023) recht teuer, ein Fahrschein gilt immer 70 Minuten. Also wer kann, laufen geht auch, so groß ist die Hauptstadt nicht.

Ringstraße:

auf unserer Tour im Juni 2024 hatten wir nun das erste mal in nur 7 Tagen die Ringstraße plus die nördliche Route auf der 85 genommen. Ich hatte zwar schon eine Route entgegen dem Uhrzeigersinn geplant, aber aufgrund der schlechten Wetterverhältnisse auf der Südinsel sind wir dann im Uhrzeigersinn gefahren. Insgesamt haben wir ca 2.200 km mit dem Auto absolviert, und es war teilweise echt abenteuerlich. Wie schon überall erwähnt wird, kann es passieren dass die Ringstrasse bis Ende Mai teils gesperrt ist, da gerade in den Ostfjorden oder im Norden Schnee- oder Eis diese blockieren. Man fährt hier teils in Hochländern um die 1.000 Meter Höhe, daher bitte immer schauen dass man wenigstens einen halbvollen Tank hat. Unter https://umferdin.is/en hat man JEDERZEIT die aktuellen Sperrungen oder Hinweise zu ALLEN Straßen, DAS ist euer Leitfaden! Unsere Route startete am Flughafen mit einem Zwischenstopp in Vogar, und ging dann am nächsten Tag direkt bis Akureyri, da es wie schon erwähnt auf der Süd- und Westinsel wettermäßig mies war. Die Fahrt dauert mit Stopps und Anhalten gerne 5-7 Stunden, aber diese lohnt sich. Der erste imposante Punkt ist der durch den Fjord von Hvalfjördur getriebene Tunnel, der großteils ohne Betonmantel einfach durch die Lava geschlagen ist. Es ist ein Erlebnis, dass man nicht vergisst. Zwischendurch fährt man durch den Kontinentalriff, wo der Vulkankegel von Grabrok bestiegen werden kann. Angekommen in der zweitgrößten Stadt Islands, Akureyri, kann man gerne 1-2 Übernachtungen auf einem Zeltplatz einplanen, da hier viele Wege zum wandern vorhanden sind. Weiter ging es dann über Husavik (ab hier über die 85) , und über die Paßstrecke nördlich von Akureyri (NICHT durch den Tunnel der Gebühr kostet). In Husavik könnt ihr weiter bis zu folgendem Parkplatz fahren LINK , solltet aber dann umdrehen, und via Husavik und der 87 auf die Ringstraße 1 fahren, da die 85 ab Thorshöfn über 15 km zur Schotterpiste wird, und wer ungern sein Auto quälen will, der hat hier nichts unbedingt verpasst. Leider war uns das nicht bekannt, und daher war es eine Qual mit 20-30 km/h diese Strecke abzuklappern, in der Hoffnung dass die spitzen Steine nicht einen Reifen zerstören.

Bei Myvatn habt ihr einen tollen Blick auf den See, und könnt auf den imposanten Vulkankegel wandern. Euch begegnen auf der Fahrt Richtung Egilsstadir zahlreiche Hochplateaus, wo man einen herrlichen Blick auf die Gletscher und Eiskuppen hat. Wer davor nach Myvatn die 862 nimmt, kommt zum größten Wasserfall der Insel, dem Detifoss: dieser liegt im Hochland, und es kann passieren dass bis Ende Juni die Straße dahin nicht befahrbar ist. Daher sollte man seine Mütze gegen Wind, und reichlich Zeit einplanen, um die jeweils 3,4 km auf der Straße talwärts zu laufen. Sonst kommt man auch mit dem Auto hin, auch hier gilt wieder sich vorher den Zustand der Straße beim obigen Link anzuschauen, das spart einem die Anfahrt von jeweils fast 40-50 km.

In Egilsstadir kommt ihr mit ca 30 km Anfahrt zum Hengifoss, der bei guter Kondition in einer Stunde und 400 Höhenmetern Strecke auf dem gut ausgebauten Weg erreichbar ist.

Die weitere Strecke verläuft durch mehrere Schleifen der Ostfjorde, die sich schon ganz schön zieht, aber auch hier imposante Einblicke bietet. Wir haben hier in Fossadalur und Ásbrandsstaðir (an der 85) übernachtet, und können diese Campingplätze gerne empfehlen (da wir immer schauen wo ein Aufenthaltsraum und Kochnischen sind).

Die nächsten Highlights erwarten einem wieder ab Höfn, da hier durch die Gletschertäler und der wieder ergrünten Landschaft eindrucksvolle Momente und Orte einen erwarten . Vergesst den Jökulsarlon-Gletscher und die Diamantenbucht, fahrt noch 10 km weiter zum ruhigeren und kostenfreien Fjallsarlon- Gletschersee, der einen der riesigen Gletscher des Vatnajökull beherbergt.

Ganz nah kommt man den Gletschern auf der Weiterfahrt beim Skaftafell und den Wasserfall Svartifoss. Von hier lohnt es sich 2-4 Stunden um diesen, und an diesen zu wandern. Eine andere Chance besteht auch beim Rastplatz an der Veitingasala, wo man hinter dem Hotel einen Wanderweg um den Skaftafell und Svinafell findet. Wer Wanderwege sucht, den verweise ich gerne an meine Tools zum wandern

Fahrt bitte nicht zum Canyon von Fjaðrárgljúfur, dieser ist mittlerweile durch die Touristen ruiniert, es werden Eintrittsgelder genommen, und es strömen Massen dahin.

Nun gehts es schon weiter bis Vik, wo meine Berichte über die Südinsel anschließen.

Wissenswertes:

Da Sonntags auch die Geschäfte geöffnet haben, kann man sich sehr gut auch in der Kernöffnungszeit von 10-20 Uhr im Kronan oder Bonus– Markt versorgen. In der Hauptstadt Reykjavik gibt es sogar zwei Märkte (Hagkaup), die rund um die Uhr geöffnet sind. Die Lebensmittelpreise sind aber außerordentlich hoch, es gibt aber einige Grundnahrungsmittel, welche vom Preis her ungefähr so teuer sind wie bei uns in Deutschland.

Ab Anfang Mai beginnen auch die Polartage, dh. es wird erst spät (frühestens 23 Uhr) etwas dunkler, und ab 2:30 Uhr wieder hell. Da wir gerade bei den Polartagen sind, ab Oktober sind die Polarnächte mit den Nordlichtern zu beobachten.

Man kann fast überall bequem mit Karte zahlen, aber es empfiehlt sich trotzdem immer, wenigstens 50-100 Euro in isländischen Kronen dabei zu haben, die kann man bequem am Automaten ziehen.

Im Supermarkt sucht ihr übrigens vergeblich Wasser in Flaschen! Hierzu solltet ihr euch eine Cola-Flasche oä kaufen (ggf auch leere Mehrwegflaschen), und füllt das Wasser aus der Leitung ab. Dieses ist von enorm guter Qualität, und man beugt so dem Plastikmüll auf der Insel vor. Das Wasser kommt direkt aus Quellen oder den Bergen, und hat eine superfeine Qualität. Bitte trennt generell euren Müll, es stehen in den Orten viele Recyclingtonnen bereit, und ihr beugt auch so dem aktiven Restmüllaufkommen vor, und schont Ressourcen.

Ich sage es schon vorneweg: verpflegt euch selbst, ihr werdet bei den Preisen in den Imbißbuden und Gaststätten, selbst beim Dönerstand, schlucken. Eine Suppe kostet mindestens 12 Euro, eine Pizza 20 Euro, eine Waffel 8 Euro, ein Döner 15 Euro, ein Bier 8 Euro, und ein Glas Wein minimum 10 Euro. Ich habe mich immer mit dem Bier aus dem Kronan für 80 Cent je Dose und 2,25% Alkohol eingedeckt. Achtet im Laden auch darauf, dass ihr nicht den alkfreien Cidre oder Wein kauft, gerade diese alkoholhaltigen Getränke gibt es fast nur zu astronomischen Preisen in den Geschäften der Vinbudin- Läden, im Supermarkt habt ihr da keine Chance.

Man ist in Island übrigens recht günstig unterwegs, wenn man NICHT in irgendein Museum oder ähnliches geht, da gehen die Preise egal wo erst ab 20-30 Euro JE Person los. Genießt die Natur, die kostet nur eure Aufmerksamkeit, und ist weitaus eindrucksvoller.

Sehenswertes:

Reykjadalur: baden im 40 Grad warmen Bachwasser, und nur 3 km Fußmarsch (über ca. 200 Höhenmeter). Hier läuft man zusätzlich durch einen kleinen Geopark mit den bekannten heißen dampfenden Quellen, und mittlerweile gibt es hier auch eine Zip-Line. Nach ca 200 Höhenmetern ist man dann am Ziel. Die mit einer fast 100 Meter langen Holzplattform ausgebaute Badestelle mitten im Nichts und freier Natur wird von vielen Einheimischen, aber auch Gästen genutzt.Wer mit dem Auto anreist, der kann hier bis zum Parkplatz am Reykjadalur- Cafe fahren, und läuft nur noch 3 km. PS: es gibt dort KEINE Toilette, die letzte ist unten im Cafe im Tal.

Reykjanes- Vulkanhalbinsel: mitten zwischen internationalem Flughafen und der Hauptstadt ist der jüngste Teil der Insel. Hier erkennt man schon vom Flugzeug aus die längsgerichteten Spalten, welche die Platten trennen. Das System zieht sich hier bis in den Norden auf über 50 km Breite durch die Insel. Der Reykjanes ist dabei der jüngste Teil der Insel, und geologisch und vulkanisch sehr aktiv. Man hat hier öfters das Glück, bei aktiven und langen Spalteneruption (mit Erdbeben bis Stufe 5) dabei zu sein, und die blubbernden Magma- und Lavaströme mit ihrer faszinierenden Schönheit zu betrachten. Die neuen bis mittelalten Lavafelder sind meist nur moosbewachsen, und zeigen auf eine surreale Art und Weise eine teils mondartige Landschaft. Diese sieht man am besten auf einer Fahrt auf der Südseite entlang der Straße 43 + 427. An vielen Stellen hat man hier auch aktive heiße Quellen (wie zb den großen Gunnuhver), die man auch direkt besichtigen kann.

Strokkur- Geysir: der “kleinere” der Geysire, der aller 4-8 Minuten bis zu 30 Meter hoch eine Fontäne aus Wasser und Dampf aus der Erde schießt. Neben diesem liegt der einst größte Geysir der Welt, der aber durch Erdbeben und menschlichen Pfusch nicht mehr aktiv ist. Dieser hatte einst eine Höhe von 90-170 Meter erreicht. Hier ist ein riesiger Geopark mit wunderschönen Ausblicken, was unbedingt mit auf dem Programm der Insel stehen sollte.

Wasserfälle:

Gulfoss: der mächtige und zweitstärkste Wasserfall (nach dem Dittifoss), fließt über zwei Brüche (13 Meter in Kaskaden, 28 Meter als Solobruch) mit einem Getöse in das 10 Meter enge Tal. Den Wasserfall kann man von der imposanten Art nicht beschreiben, den muß man gesehen und selbst genossen haben. Die Straße 35 geht direkt bequem bis zum Wasserfall, es gibt hier einen großen Parkplatz, und den Langgletscher aus Sahnehäubchen in der Ferne on top.

Seljalandsfoss / Gljúfrabúi: Die “Schöne” unter den Wasserfällen. Schon von weitem sieht man diesen 60 Meter hohen Fall, der vom Gletscher des Eyjafjöll gespeist wird. Man kann hinter diesen auch durchlaufen, und dazu wurde auch ein Rundweg angelegt. Gerade in den Morgen- und Abendstunden hat man hier seine Ruhe, da tagsüber viele Busse diesen ansteuern. Lauft unbedingt auf dem Weg ca 700 Meter nach Norden weiter, dort kommt ihr zum versteckten Höhlenwasserfall Gljúfrabúi, den ich persönlich sehr mag. Hier läuft man durch einen schmalen Eingang ca 10 Meter tief in die offene Höhle, wo dieser auch 60 Meter in die Tiefe stürzt.

Skogafoss: sehr einfach mit dem Auto zu erreichen, mit einem imposanten breiten 70 Meter hohen Wasserfall. Der Clou: wer sich Zeit nimmt, kann über die Treppe in dessen Hinterland direkt bis zu den Gletscherkuppen des Eyjafjallajökull wandern, bzw weiter ins Wandergebiet Þórsmörk (Tageswanderung!)

Wanderungen:

Ein ausgedehntes Wandergebiet ist in der Þórsmörk. Als weitere Empfehlung ist eine Erkundung oberhalb des Seljalandsfoss eine perfekte Route, um auch den Gipfel und den Gletscher des Eyjafjöll näher zu sehen. Hier kann man an der Straße ein Stück hinter dem Gljúfrabúi auf die Höhe bei Fagrafell laufen.

Auch die Gegend um die südlichen Gletscher beim Skaftafell oder beim Wasserfall Hengifoss sind sehr gut zum wandern. Mitte 2025 werden wir die Gegend um den Snaefellsnes und Kirkjufell erkunden, da auch hier im Nationalpark oder der langen Landzunge viele Wege vorhanden sind die es zu erkunden gilt.

Vulkane und heiße Quellen:

Aktuell (Juli 2023) ist das Gebiet um den Vulkan Fagradalsfjall im Reykjanes sehr aktiv. Hier blubbert durch eine Spalteneruption gerade der Littli Hutur, und ist auch in seinem aktiven Zustand mit dem riesigen neuen Lavafeld besuchbar. Aber Achtung: es kommen hier teils giftige Gase aus den Eruptionen, haltet viel Abstand, und folgt ggf Einheimischen. Ausgangspunkt für eine Besichtigung ist hier auf dem Parkplatz Grindavik.

Besondere Orte:

gibt es viel zu viele auf der Insel. Ich glaube, da hat jeder seine persönlichen Vorlieben. Es gibt hier sehr viele Pferde und Schafe auf den Koppeln, große Gewächshäuser (sind zb wie in Friðheimar auch jederzeit zu besichtigen), und meist in den nicht so frequentierten Zeiten (meist früh oder abends) viele einsame Plätze, die man geniessen sollte. An vielen Stellen sind auch noch alte verfallene Steinhäuser zu bewundern. Wer Spuren der Wikinger sucht, wird diese eher kaum bis selten finden. Die wenigen Stätten mit Museen usw dazu, sind meist sehr klein.

Ich saß immer gerne ab Abends in Reykjavik an der “Sonnenfahrt”, und konnte dort mitten am Meer entspannen. Hier hat man auch einen fantastischen Sonnenuntergang, da hier die Berge, das Meer, und die Küste ein wundervolles Bild abgeben.

Orte:

Hauptstadt Rejkjavik: Reykjavik ist eigentlich klein, wären da nicht die umliegenden Orte die das ganze zu einer großen Ansiedlung heranwachsen haben lassen. Hier wohnt gefühlt die Hälfte der Insel, und hier ist natürlich alles konzentriert. Gerade der Tourismus macht die “rauchende Bucht”, so heißt der Ort übersetzt, aus. Hier legen die großen Kreuzfahrtriesen an, und hier ist die Hallgrimskirkja- Kirche, das Wahrzeichen der Stadt, majestätisch thronend auf der höchsten Erhebung der Stadt. Vom Kirchturm aus hat man einen sehr guten Weitblick auf die Bucht. Die weltberühmte Regenbogenstraße, die zwei Einkaufsstrassen, die direkte Lage am Wasser, und einige wenige historische Gebäude runden das ganze Ensemble ab. Erwartet aber nicht zu viel von der Stadt, es gibt zwar einige kleine Sachen dort zu sehen, aber es ist keine Weltstadt wo man eine Woche benötigt um alles zu sehen. Dafür ist die Hauptstadt ein schöner Ausgangspunkt für besagte Reisen mit dem Bus, oder um sich mit dem nötigsten für seinen Aufenthalt einzudecken. Es gibt ein aktives Abendleben, aber persönlich wollte ich an diesem bei den Preisen für Getränke und Co nicht teilhaben. Als kleines Highlight ist im Sommer ein Schwimmbad namens Nautholsvik mitten am Meer geöffnet (ca 8 Euro Eintritt), wo es heiße Badestellen, UND einen heißen Wasserring mitten im Meer gibt (falls jemand der Atlantik mit 12 Grad hier zu kühl ist). Dieses erreicht man zu Fuß, oder auch mit dem Auto.

Selfoss: eine kleine Stadt, sehr zentral im Süden gelegen, mit einem guten und großen Zeltplatz. Hier hat man neben dem Ölfuss (Fluß), der sich durch gewaltig durch eine Doppelbruchkurve zwingt, noch einen schönen Ortskern mit allen möglichen Nahvesorgungsmöglichkeiten. Es gibt hier auch ein preiswertes Schwimmbad, das natürlich mit Thermalwasser beheizt wird.

Akureyri: die nördliche Metropole mit ca 22.000 Einwohnern ist mit dem Auto in ca 5 Stunden von der Hauptstadt erreichbar. Diese liegt malerisch in einer Bucht, hat ein schickes kleines Zentrum, und dient als Anlagestelle mehrmals wöchentlich für sehr große Kreuzfahrtschiffe. In der Gegend kann man im Bereich der westlichen Berge gut wandern, und auf das Plateau gehen.

Vik i Myrdal: das schönste Städtchen (650 Einwohner) der Insel, da diese herrlich mitten vor einem Plateau am Meer mit dem weltbekannten schwarzen Sand und Strand, und den Spitzfelsen (der Sage nach Versteinerte Trolle ), liegt. An den Küstenfelsen nisten neben Möwen auch Papageientaucher (Puffins). Der Ort selber besticht durch die auf dem Berg liegende Kirche, den alten Fischerhäusern, aber auch als Nahversorgungszentrum inkl. Krankenhaus. Wer einmal die Serie “Katla” gesehen hat, der wird diesen Ort noch besser kennen lernen. Die Gegend um Vik wurde oft zu Katatrophengebieten, wenn Gletscherläufe der Katla die Gegend um die Stadt heimsuchten, und die teils mehrere Kilometer breit waren. Aber Ahctung: man kann hier im Meer NICHT baden, da wie überall die Strömung zu stark ist.

Husavik: eine der nördlichen Städte, die nicht nur Nahversorgungszentrum ist, sondern von hier starten auch viele Touren um Wale in der Bucht vor Husavik zu beoachten. Persönlich haben wir diese Touren nicht mitgemacht, da a) nicht immer sichergestellt welche zu sehen, und b) es einfach zu teuer ist. Wir haben 2 Stunden die Kleinstadt mit dem Hafen genossen, und sind um diesen gelaufen. Auf der Nordseite von Husavik gibt es ein kleines Seebad mit geothermischen Becken.

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