Bodensee

Bodensee

flache Ebenen, hohe Almen, Bergpanoramen, drei Länder, und viele quirlige Städte. Dazwischen liegt der schier endlos scheinende Bodensee mit seiner wechselvollen Geschichte. Es ist auch das Land der Apfelbauern mit einem Hauch von italienischem Flair.

Wir hatten am Bodensee mehrere Tage verbracht, erst im Nordbereich rund um Ravensburg / Ostrach und Sigmaringen, danach ging es über Lindau ins südliche Bodensee- Rheintal nach Österreich, Liechtenstein und die Schweiz.

Die nördliche Gegend ist gespickt mit Burgen, Schlössern und Klöstern. Hier stechen vor allem die Orte Salem, Sigmaringen, Ravensburg, Lindau und Meersburg heraus.

Für den nördlichen Bereich hatten wir in Ostrach unser Quartier bei Freunden bezogen, um von hier aus das Gebiet zwischen Bodensee und Donau zu erkunden. Für mich war es das erste mal in dieser Gegend.

Innerhalb eines Tages bekommt man sehr gut eine Strecke Richtung Salem, Meersburg und Ravensburg geplant. Daher war Station Nummer Eins die weltbekannte Abtei mit der Schlosskirche und der noch heute aktiven Schule von Salem. Der Ort besteht eigentlich nur aus der Kirche, einem Museum, den riesigen markanten nach außen hin offenen Schul- und Gemeinschaftsgebäuden, dem im Sommer geöffneten Schlossgarten, einem Wohncampus, und einer Kelterei, vielen kleinen Shops mit Handwerksartikeln, sowie Wirtschaftsgebäuden. In der Weihnachtszeit ist der Weihnachtsmarkt sehr zu empfehlen. Ein paar Kilometer weiter existiert auf dem Affenberg ein sehr gut besuchter Affenwald, den viele hier weiterempfehlen. Dieser ist aber nur von April-Oktober geöffnet, so viel Fell haben die Tiere nun auch nicht damit diese die kalten Winter überstehen 😉

Der nächste Halt ist die Basilika Birnau, welche man unbedingt gesehen haben muss und die majestätisch auf einem Hügel am Bodensee thront: hier haben mich vor allem die barocken Deckenfresken, die Kuppelgemälde, der Altar, und die imposanten Deckenmalereien sprachlos gemacht. Die Kirche dient vor allem auch als Wallfahrtskirche, Weihwasser gibt es gegen einen kleinen Obolus im Vorraum.

Der nur 10 km entfernte Ort Meersburg hat mich träumen lassen, und ich habe mich sofort ihn diesen verliebt. Das kleine Mittelalterstädtchen bietet mit seiner Unter- und Oberstadt so einiges: enge Gassen mit Fachwerkhäusern, ein Schloß mit Panoramaterrasse und Blick über den See bis Konstanz und die Schweizer Alpen, eine wunderschöne kleine Burg mit vielen mittelalterlichen Exponaten, einen herrlichen Marktplatz zu welchem man vom Stadttor mit seinem Türmchen gelangt, einen Hafen und viele weitere herrliche Häuschen. In der Oberstadt findet man links neben dem Schloß ein riesiges stadtprägendes Gebäude der lokalen Kelterei (Staatsweingut). Meersburg verbreitet bei Sonnenschein ein Flair wie vom italienischen Gardasee, und lädt zum längeren verweilen mit dem fantastischen Blick auf schneebedeckte 3000’er ein. An der Uferpromende, neben dem Unterstadttor, sind viele kleine Cafes ,welche Sitzgelegenheiten mitten am Bodenseeufer bieten. Auch für Hochzeiten und andere Feierlichkeiten ist zb das Hotel “Wilder Mann” mit seinem Charme und der Uferterrasse sehr gut gebucht. Zuguterletzt findet man an der Hafenmole und dem Pier eine markante Säule mit magischen Figuren des Künstlers Peter Lenk, die man gerne auf sich wirken lassen kann. Es gibt sicherlich noch viel mehr in dieser Stadt zu entdecken, aber für den ersten Besuch hat es mich schon mehr als geflasht. Ich gebe euch den Tipp, gerne hier zu übernachten (oder in der Nähe), und die Stadt bei Dunkelheit zu besuchen, da ihr dann bei den beleuchteten Gassen und Gebäuden unvergessliche Eindrücke erleben werdet.

Der letzte Stopp auf der Tagestour ist Ravensburg mit seinen 17 markanten Türmen und der riesigen teils noch sehr gut vorhandenen Stadtmauer. Die alte Reichs- und Regentenstadt der Schwaben hat eine über 2000- jährige Siedlungsgeschichte vorzuweisen. Um einen ersten Eindruck dieser mittelalterlichen Stadt zu erhalten, sollte man die Stadtmauer einmal vollumfänglich ablaufen. Vom “Mehlsack”- Turm oberhalb der Stadt hat man den besten Blick auf das ganze Areal, kann aber auch gerne tagsüber den Blaserturm besteigen. Da die Zeit bei uns schon fortgeschritten war, und es nun auch geregnet hat, konnten wir neben der herrlichen Altstadt und seinen unzähligen Fachwerkhäusern leider den Ort nicht noch intensiver erkunden.

Als letzter Halt ist die ehemalige Reichsabtei und Sitz der Welfen in Weingarten bei Ravensburg Pflicht.

Im oberen Donautal hat man mit dem markanten und weltberühmten Schloß von Sigmaringen, Inzigkofen und Beuron drei Highlights für eine ausgiebige Wanderung an Europas längstem Fluß. Für eine ausgiebige Tageswanderung haben wir unsere Tour in Inzigkofen, am alten Kloster gestartet. Das gut erhaltene und sanierte Objekt beherbergt heute eine Volkshochschule, und ein Cafe. Inzigkofen ist der perfekte Start für einen Rundwanderweg über die Teufelsbrücke, weiter über den Bahnhof des Ortes auf die Nordseite der Donauberge via dem Donau-Zollernalbweg über Laiz und weiter bis Sigmaringen. Hier muß man das wundervolle Schloß der Hohenzollern besuchen, das wie ein Märchenschloß auf zwei Felsen direkt am Fluß errichtet wurde. Der Rückweg geht mitten an der Donau wieder Richtung Inzigkofen, wo einem noch eine fantastische Hängebrücke und ein legendärer Felsen (Amalienfelsen) erwartet, wo der Sage nach sich Fürstin Amalie Zephyrine aufgrund von Liebskummer mit ihrem Pferd in die Donau gestürzt haben soll.

Lindau ist eine der bekanntesten Städte am Bodensee, wo die Altstadt mitten auf einer Insel gelegen ist. Es ist schon ein Highlight, wenn man den Bahnhof Lindau- Insel erreicht: man fährt hier über eine lange Brücke bis fast zur Hafenkante, wo der große stattliche Bahnhof seine Besucher empfängt. Durch die Landesgartenschau 2022 wurde die Innenstadt noch einmal erheblich aufgewertet. Wenn man durch die vielen Gassen der Stadt wandelt, spürt man überall auch einen großen italienischen Einfluß, der sich bis heute erhalten hat. Die Insel hat eine wechselvolle Geschichte, und viele Kulturen haben hier unterschiedliche Bauten hinterlassen. Die Altstadt ist nahezu autofrei, und im Sommer stark besucht. Ein Highlight ist der Hafen, der mit seiner Ringmauer, dem Mangturm, und dem Leuchtturm das Tor zu den Alpen markiert. Ein riesiger bayerischer Löwe beschützt und bewacht die Hafenausfahrt. In Lindau sollte man unbedingt das Rathaus, den Diebsturm, die neu angelegten Parks, und die beiden Kathedralen besuchen. Wer ausgiebig am Bodensee flanieren will, der kann hier auf dem Promenadenweg Richtung Osten dieses tun. Dieser führt auch zur ganzjährig geöffneten Therme in Reutin.

Keine 10 km weiter ist man schon in Österreich, wo uns unserer weiterer Weg hingeführt hat. Hier kreuzt man die Stadt Bregenz, der wir aber erst einmal keinen Besuch abgestattet haben, sondern sind direkt weiter in das obere Rheintal bis nach Hohenems zur Burg Glopper gefahren. Diese ist im Privatbesitz, man hat aber von hier oben einen wundervollen Blick auf das ganze Tal bis zum Bodensee. Wer gerne etwas wandern will, kann dieses tun, und hier zu den Burgruinen von der Burg Alt-Ems wandern.

Wir waren danach noch in Liechtenstein und der Schweiz, aber das ist einen anderen Artikel wert 😉

Für alle Impressionen sind hier die Bilder kompakt im Fotoalbum abrufbar (zusätzlich mit Fotos aus Liechtenstein und dem Ort Wildhaus in der Schweiz):

FOTOALBUM:

 

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Rüdi administrator

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